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BEx ist endgültig am Ende – was nun? Wie wir BEx-Tools in die neue SAP-Analytics-Welt migrieren

In vielen Unternehmen leisten Analytics-Lösungen, die auf älteren Technologien beruhen, nach wie vor gute Dienste. Doch BEx, WAD und Co. weiter zu nutzen, ist spätestens ab 15.6.2022 ein Sicherheitsrisiko. Für den Umstieg auf neue SAP-Lösungen müssen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Wir erklären, wie Sie hier am besten vorgehen.

29.04.2022


 

Er ist zwar schon älter, aber hat sich oft bewährt: Der SAP Business Explorer (SAP BEx) ist die Business Intelligence Suite von SAP NetWeaver. Er liefert Werkzeuge wie Query-, Reporting- und Analyse- Funktionen und wird oft als Reporting-Tool genutzt. Die mit dem Web Application Designer (WAD) erstellten Live-BW-Daten-Analysen werden im Java Portal zur Verfügung gestellt und die mit dem BEx Analyzer (Excel-Add-in) erstellten Workbooks werden mit Excel aufgerufen, aber auch mit dem Java Portal über den BEx Broadcaster verteilt. 

BEx ablösen wird ein drängendes Thema

In vielen Unternehmen werten Mitarbeiter mit diesem Setup historische oder aktuelle Daten in unterschiedlichen Detaillierungsstufen und aus unterschiedlicher Perspektive aus oder nutzen Arbeitsmappen, Links und BW Web Reports. Doch dauerhaft können sie sich nicht darauf verlassen, dass dieses Setup funktioniert. Der SAP Business Explorer (BEx) und BEx-Werkzeuge wie WAD werden nur noch bis 2023 von SAP BW/4HANA unterstützt. Weiterentwickelt werden die Tools schon lange nicht mehr. Für einen Technologiewechsel bleibt nicht mehr viel Zeit, daher ist es wichtig jetzt zu handeln.  

Angesichts der Politik der SAP SE, angekündigte Wartungsfristen oft im Sinne der Kunden doch weiter nach hinten zu verschieben, unterschätzen viele Anwender den Handlungsdruck. Schon jetzt ist BEx Analyzer (Excel-Add-in) nicht mit Office 365 kompatibel. Das Setup funktioniert zwar noch manchmal, aber immer öfter auch nicht. Jedes Update von Microsoft Office sorgt für Spannung, weil nicht klar ist, wie gut die Lösung danach noch funktioniert. Bereits diese Abhängigkeit ist ein unkalkulierbares Risiko.

 

Risiko Internet Explorer

Nun kommt noch ein weiteres Risiko hinzu: Ab 15.06.2022, nach rund 25 Jahren, wird der IE von Microsoft abgekündigt. Schon seit August 2021 wurde der einstmals weltweit verbreitete Browser nicht mehr von Office 365, OneDrive und Outlook unterstützt.

Für Fachbereiche kann dies bedeuten, dass die alten Berichte, auf die man sich verlässt, mit einem Browser aufgerufen werden, welcher aus IT-Sicht ein absolutes Sicherheitsrisiko darstellt. Oder dass von heute auf morgen die Analysen für die Steuerung des Unternehmens nicht mehr funktionieren und man plötzlich in der aktuell volatilen Zeit im Blindflug unterwegs ist.

BEx- oder Portalfunktionalität droht verloren zu gehen

Und wenn man einfach das alte BEx-Setup mit einem modernen Browser ansteuert? Auch dann besteht das Risiko, dass man die BEx- oder Portalfunktionalität verliert, weil ein entsprechendes Update von Chrome oder Edge unvorhersehbare Inkompatibilitäten mit sich bringt. Schon jetzt erleben einige unserer Kunden, dass Funktionalitäten der alten Java-Portale mit neueren Versionen der heute genutzten Browser zum Teil nicht mehr nutzbar sind. Also ist auch dies nur ein Heftpflaster, das sich jederzeit lösen kann.

Die neue SAP-Analytics-Welt bietet eine Vielzahl von Lösungen und Add-ins, um die Bedarfe der Fachbereiche auf Basis zeitgemäßer, sicherer Technologien abzubilden. Dazu stehen unter anderem eine Reihe von Add-ins für Excel wie SAP Analytics Cloud for Office oder SAP Analysis for Microsoft Office bereit. Dazu kommen Self-Service-Reporting-Werkzeuge für alle gängigen Browser aus der SAC wie SAP Analytics Cloud Data Analyzer, SAP Analytics Cloud Story oder Tools wie SAP Analytics Cloud Digital Boardroom.

1:1 kann man nicht BEx ablösen

Die Angebotspalette ist vielfältig. Doch welche Lösung ist die richtige für den jeweiligen Anwendungsfall? Einen 1:1-Ersatz gibt es nicht. Dazu sind die Lösungen, die auf Grundlage der alten BEx-Werkzeuge aufgebaut wurden, zu vielfältig und unterschiedlich. Und die Tools aus der neuen SAP-Analytics-Welt wurden nicht abgezirkelt als Ersatz für ein bestimmtes BEx-Werkzeug entwickelt, sondern sind jeweils für sich genommen mächtige Bausteine, mit denen man in einer modernen Analytics-Landschaft eine Vielfalt von Use Cases umsetzen kann. Ein Beispiel: Eine Lösung, die mit WAD aufgebaut wurde, kann beispielsweise unter gewissen Vorrausetzungen durch eine SAP Analytics Cloud Story ersetzt werden.

In anderen Fällen ist der Einsatz der SAP Analytics Cloud Analytic Application, SAP Analytics Cloud Data Analyzer oder SAP Analysis for Office das Mittel der Wahl.

Die T.CON hat einen Entscheidungsbaum entwickelt, der Kunden in die Lage versetzt, den richtigen Nachfolger für ihre Lösung zu finden. Hierbei gehen unsere Berater nach einem vierstufigen Modell vor. Sie betrachten im ersten Schritt den Scope der alten, eingesetzten Lösung: Handelt es sich um ein Werkzeug mit Standardaufriss oder ein Dashboard? Oder wird es als Self-Service, beziehungsweise für Ad-hoc-Analysen genutzt? Im nächsten Schritt wird die Komplexität der eingesetzten Lösung bewertet.

So ist das Ergebnis eindeutig, wenn es darum geht, welches Tool aus der neuen SAP-Analytics-Welt eine alte Self-Service-Anwendung auf WAD-Basis ablöst, die nur eine sehr geringe Komplexität aufweist: Der SAC Data Analyzer ist am besten geeignet, um das alte Werkzeug zu ersetzen. Geht es um einen Self-Service, der ein Stück weit individualisiert ist, ist die SAP Generic Analytics App die bessere Wahl.

Data Analyzer - die T.CON führt Sie durch das SAP Analytics Cloud Tool für Ad-hoc-Datenanalysen

Mit Klick auf das Video stimmen Sie der Datenverarbeitung durch YouTube zu.

Fest steht: Unternehmen müssen handeln, weil der Einsatz der alten Browsertechnologie ein echtes Sicherheitsrisiko darstellt. Das kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten. Zudem steigt aktuell das Risiko massiv, dass wichtige Analysen für die Steuerung des Unternehmens von heute auf morgen nicht mehr funktionieren. Das bedeutet, dass sich Unternehmen im Blindflug befinden – und das in einer Zeit, in der die Märkte extrem von Volatilität und Veränderung geprägt sind. Ohne solide Entscheidungsgrundlagen kann dieser Blindflug schnell im Crash enden.

Viele neue Möglichkeiten mit Potenzial

Dabei bietet die SAP SE eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten, alte Funktionalitäten auf zeitgemäßer Grundlage abzubilden. Allerdings ist der 1:1-Ersatz einer alten durch eine neue Lösung in der Regel nicht möglich. Die Vielfalt ist groß, die Lösungslandschaft nicht einfach zu überblicken und die Entscheidungsfindung daher für viele Unternehmen nicht zu leisten. Mit dem Stufenmodell zur Migration der alten Lösungen unterstützt die T.CON Kunden dabei, angesichts einer vielfältigen Lösungslandschaft, die richtigen Tools zur Ablösung zu identifizieren.

Der Wechsel auf eine neue Technologie geht natürlich auch mit einer Veränderung der Usability und der User Experience einher. Daher ist es essentiell, die betroffenen End-User möglichst früh mit ins Boot zu holen und an der Toolauswahl zu beteiligen. Darüber hinaus bietet die Migration eine ideale Gelegenheit, die bestehende Reporting-Landschaft auch inhaltlich upzudaten. Es empfiehlt sich für die Fachbereiche statt einer 1:1-Migration aller Bex-Lösungen vorab eine Bewertung hinsichtlich Zielgruppen, Anforderungen, Use Cases und Inhalten vorzunehmen; in vielen Fällen steckt dahinter dann auch schon die richtige Toolauswahl.


Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Dann kontaktieren Sie mich gerne.

Stefan Schwenzl | Business Lead SGF Analytics | analytics.experte@team-con.de

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