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SAP TechEd 2023: Wie stellt sich die SAP strategisch für das Zeitalter der KI auf?

Mit den Ankündigungen im Rahmen der diesjährigen Technologie-Konferenz TechEd in Bangalore, Indien, hat die SAP nochmal deutlich unterstrichen, sich zu einem „Business AI"-Unternehmen transformieren zu wollen. Der Weg dorthin ist klar: Die neuen Möglichkeiten „klassischer“ und Generativer KI werden auf Basis der Business Technology Platform (BTP) allen SAP-Anwendern zur Verfügung gestellt, egal ob Entwickler, Administrator oder Business User.

Plattling, den 29. November 2023

SAP CTO Jürgen Müller während seiner Keynote

SAP Build Code – „Fusion Development" mit KI-Unterstützung

Eine wichtige Zielgruppe der TechEd sind Entwickler. Nachdem im letzten Jahr der Fokus auf dem „Citizen Developer" lag und die Low-Code/No-Code-Plattform SAP Build eingeführt wurde, gab es in diesem Jahr ein Upgrade für „Pro-Code Developer" unter dem Namen SAP Build Code. SAP integriert alle Cloud-basierten Tools für professionelle Entwickler, darunter die Business Application Studio und das Mobile Development Kit, nahtlos in SAP Build. Diese Integration soll vor allem das sogenannte „Fusion Development" erleichtern, also eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Pro-Code- und Low-Code-Ansätzen fördern. Darüber hinaus führt SAP den digitalen KI-Assistenten Joule (mehr dazu unten) in SAP Build ein, um die Entwicklungseffizienz durch Code-Generierung (zunächst CAP, später z.B. auch ABAP), Generierung von Testdaten, Erstellung von Testfällen usw. zu steigern. Viele Analysten sind der Meinung, dass der Bereich der Software-Entwicklung gerade für Unternehmen der Bereich sein wird, in dem Generative KI den größten Mehrwert bringen wird.

Generative KI im Zusammenspiel mit Business-Daten

Der persönliche Nutzen Generativer KI erschließt sich einem sehr schnell, z.B. wenn ChatGPT beliebige Fragen mit „Weltwissen" beantwortet, Texte zusammenzufasst, Lösungen für IT-Probleme liefert, Texte für verschiedene Anlässe generiert oder umformuliert usw. Im Kontext privater und geschützter strukturierter SAP-Daten gibt es aber spezielle Herausforderungen, vor allem auch hinsichtlich Datensicherheit und ethischer Nutzung von KI. SAP begegnet dem mit ihrem Ansatz von relevanter, verlässlicher und verantwortungsvoller „Business AI". Technisch läuft das Zusammenspiel über den neu angekündigten „Generative AI Hub". Dieser ermöglicht den Zugriff auf „Large Language Models" (LLMS) von Drittanbietern wie OpenAI, Anthropic, Cohere und Aleph Alpha aus SAP-Anwendungen heraus, und führt die Sprachmodelle mit Business-Daten zusammen.

Darüber hinaus unterstützt auch die neu eingeführte „Vector Engine" in der HANA Cloud Datenbank bei der Nutzung von KI-Modellen im Kontext von SAP-Daten. Bei sogenannten Vektoren und Embeddings handelt es sich Grundlagen-Technologien speziell der Generativen KI. Die Vector Engine ermöglicht die Speicherung vektorisierter Daten in einer HANA DB und erleichtert somit SQL-Abfragen, die semantische Suchen mit normalen Datenabfragen kombinieren.

Die zentrale Benutzerschnittstelle in die Welt von Generativer KI und Chatbots im SAP-Universum wird der bereits vor einigen Wochen angekündigte KI-Assistent "Joule" sein. Joule basiert technisch auf dem Generative AI Hub, und wird perspektivisch in allen SAP-Anwendungen integriert sein. Als erstes werden SAP SuccessFactors und SAP Start davon profitieren, S/4HANA Public Cloud soll in einigen Monaten folgen.

Hybride Integration, Business Data Graph, Low-Code und Clean Core: SAPs Antworten auf zunehmende Komplexität

Im Zeitalter komplexer Systemlandschaften bleibt Integration ein zentrales Anliegen, und die bekannte Aussage „nur integrierte Unternehmen sind intelligente Unternehmen" gilt nach wie vor. Mit der Einführung der „Edge Integration Cell" wird nun die letzte Lücke in der BTP Integration Suite geschlossen. Sie ermöglicht hybride Architekturen und Integrationsszenarien zwischen OnPremise-Systemen, auch auf Basis klassischer Dateischnittstellen.

APIs spielen eine zentrale Rolle in der modernen Anwendungsintegration. Sie bilden die Grundlage für flexible Verbindungen zu verschiedenen Backend-Systemen. Durch die wachsende Anzahl von APIs in den verschiedene SAP-Lösungen, die grundsätzlich positiv ist, wird es jedoch immer komplexer, die richtige API zu verwenden und diese untereinander zu verknüpfen. Der „Business Data Graph" soll dem begegnen, und durch die Abbildung von domänenspezifischen vereinfachten Abstraktionsschichten die API-Integration erleichtern.

Obwohl SAP Build als Low-Code/No-Code-Tool in diesem Jahr nicht im Mittelpunkt der Ankündigungen stand, schreitet auch die Entwicklung dieser relativ jungen Plattform kontinuierlich voran. Die nahtlose Integration der SAP Build-Module ermöglicht es z.B. immer besser, Prozesse in SAP Build Process Automation direkt aus Anwendungen anzustoßen, die mit SAP Build Apps gebaut wurden. Auch übergreifende Szenarien mit Plattformen anderer Anbieter wie Microsoft Power Automate sind künftig möglich, was die Plattform weiter abrundet und noch nützlicher macht.

„Keep the core clean" - dieses Mantra betont SAP seit einigen Jahren immer wieder. Der Fokus auf das ABAP Cloud-Programmiermodell oder das Erstellen von Anwendungen „side-by-side" in der BTP, idealerweise mit high-level Tools wie SAP Build oder der Integration Suite, spiegelt SAPs Engagement für einen „Clean Core" wider. Dieser soll vor allem problemlose Upgrades und perspektivisch eine einfache Migration in eine Private oder Public Cloud sorgen. "Clean Core" geht jedoch über "Clean Code" hinaus: auch Themen wie saubere Datenverwaltung, zeitgemäße Integration, einen Betrieb mit regelmäßigen Updates usw. sollten SAP-Anwenderunternehmen heute beachten.

Unser Fazit: SAP startet mit der BTP in eine neue Ära der KI

Die SAP hat auf der TechEd erneut bewiesen, dass sie in der Lage ist die aktuellen Trend-Themen schnell aufzugreifen und in ihr Portfolio einfließen zu lassen. Hier zeigt sich auch immer deutlicher der Mehrwert einer Innovations-Plattform wie der BTP, die eine stabile Grundlage bietet, um auch die neuesten Technologien schnell zu adaptieren und den Kunden zur Verfügung zu stellen. Für Anwenderunternehmen bedeutet das aber natürlich auch, dass sie mit einer immer höheren Frequenz von Veränderungen konfrontiert sind – die T.CON-Experten unterstützen und beraten Sie dabei gerne. Und gerade die Möglichkeiten von (Generativer) KI versprechen einen solch hohen Mehrwert und Effizienz-Gewinn, dass Unternehmen sie gerne schnell zum Einsatz bringen werden - eine spannende neue KI-Ära steht uns bevor!

 

Mehr zur BTP und wertvollen Use Cases speziell im Bereich Integration und API Management erfahren Sie in unserem Webinar am 12. Dezember 2023. Hier können Sie sich direkt anmelden!

 


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