SAP Analytics Blog

Was sie über die SAP Data Warehouse Cloud wissen müssen

Wie auf der SAP TechEd in Barcelona angekündigt, wird die SAP Data Warehouse Cloud (DWC) „the next big thing“ im Business Intelligence-Bereich. SAP konzipiert DWC als unternehmensweite End-to-End-Lösung für Datenmanagement und Entscheidungsfindung in der Cloud. Durch die Integration der Analytics Cloud soll sie Datenverwaltungs- mit Analysefunktionen kombinieren. Wir haben uns die SAP Data Warehouse Cloud genau angeschaut und stellen Ihnen die wichtigsten Daten und Eckpunkte vor.

02.09.2020


In einem erfolgreichen Unternehmen brauchen unterschiedliche Parteien wie etwa Fachbereiche, Arbeitskreise oder User maximale Agilität in Bezug auf den Umgang mit Daten. Neben den etablierten Unternehmensdaten in traditionellen Enterprise Data Warehouses (EDW), die nach Vorgaben konsolidiert und berechtigt wurden, brauchten Nutzer oft weitere Informationen. Das können zum Beispiel Marktforschungsdaten, Marketingerkenntnisse oder Social-Media-Auswertungen sein. Diese Daten miteinander zu verbinden, war bisher oft schwierig. Ein hoher Aufwand sowie Limitierungen durch die IT Infrastruktur oder Data Governance standen einer gemeinsamen Nutzung oft entgegen.  

Spaces sorgen für Collaboration 

Das neue Spaces-Konzept der DWC will diese Probleme beheben und die Agilität im Umgang mit jeglicher Art von Daten fördern. Spaces ermöglichen jeder Gruppe, Team oder Personen einen eigenen Zugang zu den benötigten Daten. Die Datenmenge und die im Hintergrund notwendige Infrastruktur ist dabei frei skalierbar.  

Die Spaces werden von der IT zentral gesteuert und überwacht. Die Teams können jedoch ihre eigenen Bausteine nach Bedarf modellieren und die Daten teilen oder visualisieren (Discover Data, Visual Insights, Build a Story). Nutzer können auf der Basis unterschiedlichster Datenquellen Daten erfassen, ein Analysemodell erstellen oder einen Bericht erzeugen. Selbst die Verbindung eines Abteilungsmodells mit einem von der IT bereit gestellten, zentral gesteuerten Datenmodell ist denkbar. SAP liefert damit die versprochene Flexibilität bei gleichzeitiger Beibehaltung der bestehenden zentralen Datenverwaltung. Im Vergleich zum BW Workspace hat sich die Usability vor allem für den Fachbereich deutlich verbessert.

Anforderungen modellieren mit dem Data Builder 

Sobald die Spaces eingerichtet und mit Ressourcen oder Daten versorgt wurden, können die User mit der Modellierung ihrer Anforderungen beginnen. Dies übernimmt in der DWC der Data Builder. In dieser Anwendung stehen dem User unterschiedlichste Arten der Datenmodellierung zur Verfügung: 

  • Tabellen 
    Mit diesem Tool können beliebige Tabellen entweder direkt auf der DWC oder in SAP HANA angelegt werden. Aktuell ist diese Funktion etwas mühsam, da es noch nicht möglich ist, ein Template als Referenz oder Quelle anzugeben.  

  • Import CSV File 
    Hier können CSV-Dateien (maximale Größe: 1 GB) in den Arbeitsbereich hochgeladen werden. Die Daten werden nach einem Syntaxcheck als Tabelle abgelegt und stehen im Anschluss für weitere Operationen zur Verfügung.

  • New Graphical View 
    Eine graphische Oberfläche erlaubt es, unterschiedliche Tabellen und Views innerhalb der berechtigten Spaces via Join-Operationen miteinander zu verbinden (aktuell nur virtuell, im weiteren Verlauf können die Daten auch persistiert werden). Der Aufbau erfolgt horizontal. Eine automatische Join-Parameter-Detection hilft dem Anwender, die richtigen Einstellungen für den individuellen Join vorzunehmen. Das Tool verhält sich dabei intuitiv und ordnet die Tabellen, Views, Filter und Joins in logischer Reihenfolge aneinander. Um bei größeren Modellen den Überblick nicht zu verlieren, fehlt jedoch noch eine automatische Zoom-Skalierung.  

  • New SQL View 
    Alternativ zum Graphical View können SQL-geübte Anwender mittels SQL-Befehlen hier auch komplexere Joins oder andere mathematische Operationen durchführen. 

  • Entity-Relationship (ER) Model 
    Aus den zur Verfügung stehenden Views und Tabellen können einfache Beziehungen mittels Drag and Drop erzeugt werden. Das Ergebnis kann direkt als View abgelegt und in anderen Modellen weiterverwendet werden. 

Connection: So kommen die Daten in die Cloud  

Aber wie kommen die Daten in meine Cloud? Die SAP Data Warehouse Cloud soll zukünftig das zentrale Data Warehouse Tool werden. Hierfür sollten jede Menge Verbindungstypen zur Verfügung stehen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nur die Verbindung mit SAP ABAP, HANA und ODATA verfügbar. 

Das fertige Produkt soll zudem noch über die Möglichkeit von Remote Verbindungen (BW on any DB, BW/4, S/4), On-Premise-Quellen via SDI und zu Drittanbieterwerkzeugen via SQL und SSL Verbindung aufbauen können. Im durchgespielten Szenario auf der TechEd hat die Live-Verbindung mit BW/4 einwandfrei funktioniert. 

Die SAP Analytics Cloud ist integriert

Direkt in die SAP Data Warehouse Cloud integriert ist die SAP Analytics Cloud (SAC). Die strategische analytische Plattform für SAP Business Applications hat sich bereits auf dem Markt Business Intelligence-Werkzeuge etabliert. Sie ermöglicht es, für die DWC optisch und technisch anspruchsvolle Dashboards, Stories und Adhoc-Analysen zu erstellen. Mit der SAC ist fast alles möglich: Self Service-, “Was-wäre-wenn?”- oder Objective-Analysen, bei denen das System automatisch analysiert und Abhängigkeiten aufgedeckt (Smart Insights), aber auch komplexe Dashboards (Analytics Designer). Aufgrund der vielen Features für Datenanalyse und -visualisierung, Planung und Treffen von Vorhersagen, ist die Lösung einzigartig auf dem Markt. 

Durch die Integration findet der Nutzer den Story Builder als weiteren Menüpunkt in der DWC. Aus Usability-Gesichtspunkten ist die Integration ein Meilenstein, der vor allem dem Fachbereich die Arbeit deutlich erleichtert. Nutzer können so auf intuitive Art und Weise Zahlen und Auswertungen in ihren Arbeitsalltag integrieren. Das ermöglicht bessere Entscheidungen. Unternehmen können schneller auf Veränderungen reagieren und gewinnen an Agilität. 

Fazit

Die SAP Data Warehouse Cloud ist noch in der frühen Entwicklungsphase wie man etwa an den noch fehlenden Verbindungsmöglichkeiten sieht. Allerdings funktioniert alles, was bereits freigeschalten wurde, ohne Fehler und man erhält die gewünschten Ergebnisse. 

Für den Fachbereich bedeutet die DWC einen deutlichen Mehrwert aufgrund der Agilität und der Möglichkeit ohne tiefes technisches Data-Warehouse-Wissen, Informationen und Erkenntnisse zu erzeugen. Vor allem die nahtlose Integration mit SAP Analytics Cloud überzeugt und bringt einen deutlichen Mehrwert. 

Bei Kunden mit bestehender SAP BW Lösung kann die DWC, sobald die noch fehlenden Verbindungen implementiert sind, einen deutlichen Mehrwert liefern, zum Beispiel in einem Hybrid Szenario. Dadurch kann der Invest in die bestehende Business Logik im BW erhalten werden und durch die Agilität des DWC ergänzt werden. Seit Mitte November gibt es eine frei zugängliche Test-Version der DWC, mit der sich jeder selbst ein Bild von der Lösung machen kann. 

Wir werden die DWC weiter analysieren, um Ihnen weitere, detailliertere Einblicke und Einschätzungen zu diesem Thema zu liefern.


Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Dann kontaktieren Sie mich gerne.

Stefan Schwenzl (Autor) | Business Lead SGF Analytics | analytics.experte@team-con.de
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