Dürfen wir Sie beraten?
Norbert Kytka
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Mit der SAP BW Bridge hat die SAP SE eine Technologie vorgestellt, die den Brückenschlag zwischen On-Premises-SAP-BW-Systemen und der Data Warehouse Cloud (DWC) ermöglicht. In der Theorie klingt die Lösung attraktiv – aber wie macht sich die SAP BW Bridge im Praxistest? Aktuell arbeiten wir als einer der ersten SAP-Partner zusammen mit der SAP SE für einen Kunden an einem Proof of Concept zur Nutzung der DWC in Verbindung mit der SAP BW Bridge.
Viele Kunden werden – so zumindest erwartet es die SAP SE – die SAP BW Bridge nutzen, um Investitionen in das alte BW-System zu schützen. Denn durch die SAP BW Bridge ist es möglich, die eigenen Prozesse und Anpassungen auch in der DWC zu nutzen. Bei unserem Proof of Concept (PoC) mit SAP BW Bridge haben wir ein etwas anderes Ziel: Wir wollen ein neues Data Warehouse in der Cloud aufbauen – mit SAP-Legacy-Systemen als Datenquellen.
Unser Ziel-Szenario ist also ein „Greenfield with SAP Legacy Sources”. Der Hintergrund: Das alte non-SAP Data Warehouse wird strategisch durch die DWC abgelöst werden müssen. Aber wie viele SAP-Anwenderunternehmen möchte unser Kunde auch weiterhin eigene Prozesse und Anpassungen nutzen. Eine Cloud-Lösung von der Stange mit eingeschränktem Funktionsumfang kommt nicht in Frage. Zudem hat der Kunde ein SAP-ECC-System im Einsatz und noch kein SAP S/4HANA.
Wir wollen die SAP BW Bridge nutzen, um dort schnellstmöglich SAP-Content bereitzustellen, sodass der Kunde umgehend mit der DWC als Single Point of Truth eigene Reports erstellen und auswerten kann. Einiges an Content ist in der BW Bridge schon vorhanden.
Nun haben wir den ersten Schritt gemacht und aus dem On-Premises-ERP-System Daten ins Corporate Memory der SAP BW Bridge geladen.
Nun aber hakt es beim Brückenbau: Nach dem ersten Schritt wollen wir weiteren Content aktivieren, damit unser Kunde die Daten auch für Auswertungen nutzen kann.
Doch das gelingt uns nicht. Sobald wir die Anfrage starten, erhalten wir einen Eclipse-Dialog auf dem Bildschirm – mit einem Time-out, der nach 10 Minuten abbricht.
Wir sehen zwar, dass ein Teil des Datenflusses funktioniert – aber nicht alle Objekte im BW-System, die miteinander verbunden sein sollten, sind es auch.
Dank der engen Zusammenarbeit mit der SAP SE können wir diese kleinen Fehler ad-Hoc abstimmen und sie werden von SAP-Kollegen korrigiert und behoben. Bisher waren alle Probleme, auf die wir gestoßen sind, der SAP schon bekannt und werden im nächsten Release oder Wave (von Frontend/ DWC/ BW Bridge) behoben. In diesem Fall aber gerät der Datenfluss durch den Time-out vorerst ins Stocken.
In der Datenvorschau der geladenen Kundenaufträge aus dem ERP-System sehen wir, dass die Daten aus dem ERP-System ins BW geladen wurden und hier entsprechend aufbereitet und weiterverarbeitet werden können.
Wie wir wissen, handelt es sich bei der SAP BW Bridge um ein BW/4HANA-System in der Cloud. Das SAP BW Bridge Cockpit ist analog dem BW/4HANA Cockpit aufgebaut.
Dennoch sieht man schon in der DWC, dass die SAP BW Bridge in unserem Proof of Concept als Space in der DWC integriert ist.
Auf dem Data Integration Monitor können wir erkennen, dass die entsprechenden Tabellen aus der BW Bridge integriert und repliziert wurden.
Auf den gesamten Content vollautomatisch zuzugreifen ist aber noch nicht möglich.
Und nun? Wird der Einsatz der SAP BW Bridge für Unternehmen durch diese Schwachstelle beim Import unmöglich? Natürlich nicht. Das Thema stellt kein grundsätzliches Problem dar. Wir gehen fest davon aus, dass die SAP BW Bridge den Praxistest besteht, auch wenn wir aktuell auf eine Schwachstelle gestoßen sind.
Die SAP SE hat angekündigt, das Thema beim nächsten Release der SAP BW Bridge zu beheben. Dieses ist für Mitte Februar geplant.
Wie machen wir nun weiter? Wir warten indes nicht auf das Update, sondern arbeiten weiter. Bei derartigen Hürden bewährt sich unsere enge Kooperation mit der SAP SE. Wir sind intensiv im Austausch mit den Experten des Softwareanbieters. Mit ihrer Unterstützung kommen wir schrittweise weiter – und lernen extrem viel über die SAP BW Bridge im Praxiseinsatz.
So lange sagen wir „Stay Tuned“. Wir berichten bald – voraussichtlich noch im Februar – über das Ergebnis des PoC.
Hat Ihnen unser Praxiseinblick gefallen?
Wenn Sie Fragen zur SAP BW Bridge, der DWC oder anderen Themen aus dem Bereich Analytics haben, kommen Sie jederzeit gerne auf uns zu.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Dann kontaktieren Sie mich gerne.
Stefan Schwenzl (Autor) | Business Lead SGF Analytics | analytics.experte@team-con.de